42. und Vanderbilt

Zwischen 8:30 Uhr und 9:30 Uhr, von 2007 bis 2016, an der südlichen Ecke der 42nd Street und der Vanderbilt Avenue in New York City.
Der dänische Fotograf Peter Funch hat diese strengen Grenzen für sein 9-jähriges Fotoprojekt 42nd and Vanderbilt gesetzt. Funch beschränkt die unendlichen Möglichkeiten, die NYC einem Künstler zu bieten hat, und bringt die Kleinigkeiten an die Oberfläche, die in einem Fragment unserer täglichen Routine enthalten sind, dem kurzen Spaziergang von Punkt A nach Punkt B, und erinnert uns an die Praxis der Fotografie im Allgemeinen und die Straßenfotografie insbesondere nur an der Oberfläche des Möglichen gekratzt.
Durch kategorische Bearbeitung, zu gleichen Teilen intuitiv und wissenschaftlich, werden menschliche Muster und Manierismen, die normalerweise beim ersten Lesen übergangen werden, zu Meditationen über Zeit, Sterblichkeit, öffentlichen und privaten Raum, die Wirtschaft und unser inneres Selbst. Funch wendet eine Methode an, die der Schriftsteller und bildende Künstler Douglas Coupland im Nachwort des Buches treffend als „eine freundlichere, sanftere Art der Überwachung“ beschreibt.
In einem Beispiel wird das, was wie ein Diptychon einer Frau mit Bildern aussieht, die im Abstand von nur Sekunden aufgenommen wurden, langsam zu einem „Finde den Unterschied“-Puzzle: subtile Variationen in Kleidung, Haaren, Licht und Schatten tauchen auf, während wir Betrachter feststellen, dass beide staunen und Bestürzung, dass die Bilder tatsächlich im Abstand von Tagen, Monaten oder vielleicht sogar Jahren aufgenommen wurden.
Dieser einfache und effektive Mechanismus von Funch durchdringt das Gewöhnliche mit dem Außergewöhnlichen. Die Tatsache, dass unsere eigenen unbekannten Tendenzen, zusammen mit den Rhythmen und Bewohnern unseres umgebenden Ökosystems, über einen tausendfach zurückgelegten Weg hinweg bestehen und sich wiederholen können, um ähnlich wie Leistung zu werden, ist nichts weniger als eine Offenbarung.
 
 
Ausgewählte Presse:
Das Magazin der New York Times
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